Weitere Muster

Es ist nur ein Teil der 44 in der Forschungsarbeit identifizierten Muster genauer beschrieben und auf diese Website mit aufgenommen worden. Eine Übersicht über die noch nicht genauer ausgeführten Muster erhalten Sie in nachfolgender Liste. Muster sind am Ende relativ kurze Texte, die aber lange Prozesse benötigen, um sie klar, deutlich und verständlich ausdrücken zu können (Christopher Alexander hat in einem Team zehn Jahre an seiner Mustersprache gearbeitet und geschrieben). Nur dann sind sie für andere nutzbar. Aufgrund der beschränkten Zeit, in der die Forschung durchgeführt wurde, haben wir deshalb auf die Beschreibung der anderen Muster verzichtet.

Zeit – und Kräfteaufwand
ID 5001 | Abläufe & Prozesse
  • Zeitaufwand beim Bauen übersteigt die Kräfte der Gruppe/Überforderung beim Hausbau
  • z.B. für Familien große Belastung (finden keine Zeit und springen ab)
  • Gruppen müssen sich parallel zum Bauprozess als Gruppe finden
Rechtsform finden
ID 6002 | Vernetzung & Expertise
  • Schwierigkeiten bei Entscheidung über die Rechtsform (WEGs sichern nicht in dem Fall langfristig das Gruppeninteresse)
  • unklar, welche Rechtsform zur Gruppe passt
  • Austausch mit bestehenden Baugemeinschaften wichtig, um Auswirkungen der Rechtsform abschätzen zu können
Sich als Gruppe organisieren
ID 2005 | Gemeinschaft & Kommunikation
  • Unklarheit, wie man sich als Gruppe findet und strukturiert
  • Beratung/Unterstützung bei Gruppenfindungsprozessen
langfristige Stadtentwicklung
ID 1007 | Diskussion & Debatte
  • Stadt plant Quartiere, ohne Interessen zukünftiger Bewohner*innen/ Nutzer*innen zu berücksichtigen
  • frühzeitige Einbindung unterschiedlicher Akteur*innen ermöglicht Stadtplanung, die nachhaltige Aspekte einbeziehen kann
Flächenkonkurrenzen
ID 5014 | Zeit: Abläufe & Prozesse
  • Städte verfügen über wenig Flächen, die von Baugemeinschaften erworben werden können: entstehende Konkurrenz mit anderen bei der Grundstücksvergabe
  • „Zeitdruck-These“: „Wohnungsbaugesellschaften bauen viel und schnell“ vs. „Baugemeinschaften bauen langsam, klein und wenig“
  • Best-Practice-Beispiele von gelungenen Baugemeinschaften in Städten mit wenig Erfahrungen verbreiten
Konzept verfassen
ID 2015 | Gemeinschaft & Kommunikation
  • Konzeptvergabe in Kombination mit wenig verfügbaren Grundstücken der Stadt bringen Gruppen dazu, mit „Inhalten zu übertreiben“ oder von bereits angenommenen Konzepten abzuschreiben
Durststrecke überwinden/ vorbereitet sein
ID 5016 | Zeit: Abläufe & Prozesse
  • Zeitverzögerung bei der Grundstücksfindung belastet die Gruppe
  • Kenntnis über gruppendynamische Prozesse vergrößern/Beratungsangebote schaffen
Außenflächen
ID 3017 | Räume & Infrastrukturen
  • wenig Platz für Außenflächen
  • Außenflächen gemeinsam mit anderen Projekten/Initiativen aus dem Quartier planen und gestalten
Raumaufteilung
ID 3018 | Räume & Infrastrukturen
  • (langfrsitig) zu wenig Platz im Haus
  • keine Räume für Projektverwaltung eingeplant
Fähigkeiten entdecken
ID 6019 | Vernetzung & Expertise
  • eigene Fähigkeiten werden unterschätzt/ falsch eingeschätzt
  • Vernetzung mit anderen Projekten ermöglicht, vorhandene Fähigkeiten einschätzen zu lernen und zu verhindern, dass einzelne über ihre Grenzen gehen müssen
Baugemeinschaftsorientierte Notare
ID 6020 | Vernetzung & Expertise
  • Notare wissen zu wenig über Baugemeinschaften und ihre spezifischen Themen
  • Notare denken anders als BGs und diskutieren gemeinschaftliche Aspekte aus den Verträgen hinaus: ändern die Verträge und ignorieren Vorstellungen der Gruppen
  • Notare kennen v. a. die Perspektive, dass Grundstücke später weiter- oder wiederverkauft werden sollen, also setzen sie diese Schwerpunkte in Verträgen um
Konflikte lösen
ID 2021 | Gemeinschaft & Kommunikation
  • Konflikte aufgrund unterschiedlicher Ansprüche der Mitglieder der Baugemeinschaft
  • Entscheidungen treffen; Möglichkeiten finden, unterschiedliche Ansichten so zu integrieren, dass alle damit leben können (Bsp. Konsensieren)
Gruppenbildung/ Mitglieder finden
ID 2022 | Gemeinschaft & Kommunikation
  • unklar, wie neue Mitglieder in bestehendes Projekt integriert werden
  • eigene Ziele und Bedürfnisse der Gruppe erkennen/kennenlernen
  • Netzwerke nutzen
Solidarität in der Gruppe
ID 4023 | Finanzierung
  • Konflikte zwischen Mitgliedern der Baugemeinschaft aufgrund verschiedener finanzieller Hintergründe
  • Auseinandersetzung mit solidarischen Mietmodellen/Direktdarlehen anregen
Unterstützung finanzschwacher Gruppen
ID 4024 | Finanzierung
  • Verkäufe nach Höchstpreis sind problematisch für Gruppen, die nicht über viel Eigenkapital verfügen
  • Stadt kann durch politische Entscheidungen Urbanisierungsprozesse auch in Randgebieten der Stadt/ ländlicheren Gebieten um die Stadt herum unterstützen, wo Bauland noch günstiger ist
  • Genossenschaft gründen: Genossenschaftsanteile werden monatlich in Raten gezahlt, ohne das alle Eigenkapital einbringen müssen
  • mit Erbbauzins bauen
  • kleinere Wohnungen oder nur Zimmer plus größere Gemeinschaftsräume
  • Kommune gibt Darlehen für Genossenschaftsanteile (erwirbt sie vorläufig/vorübergehend)
  • verschiedene Rechtsformen auf einem Grundstück vereinen (Investor/WEG, Genossenschaft) mit Kaufpreissplittung (als Subventionierung)
Mietraum schaffen
ID 1026 | Diskussion & Debatte
  • Kriterien für sozialen Wohnraum an die Gegebenheiten gemeinschaftlichen Wohnens anpassen (z.B. auch Wohnen in WGs fördern)
  • „Kostenmiete“ (Miete =tatsächliche Kosten plus nötige Rücklagen) bei Genossenschaften/Baugemeinschaften allgemein als Vergabekriterium vorgeben
  • Vergabe- und Förderungskriterien an die tatsächlichen Akteur*innen anpassen (Bsp. sozialer Wohnraum fällt nach 10, 15 Jahren aus Sozialbindung heraus & wird in Eigentum umgewandelt)
Entscheidungsprozesse
ID 2029 | Gemeinschaft & Kommunikation
  • Schwierigkeiten, Entscheidungen in großen Gruppen zu fällen
Projektsteuerung
ID 6030 | Vernetzung & Expertise
  • Kommune verpflichtet Projekte nicht, Projektsteuerer zu haben
  • Folgen fehlender Projektsteuerung: Scheitern von Projekten; schlechtes Image als Folge für Kommunen, Frustration bei den Gruppen
Transparentes Verwaltungshandeln
ID 6032 | Vernetzung & Expertise
  • Städte wissen nicht um die „Akteurs-Eigenschaften“ von BGS
  • Stadtpolitik & Verwaltung für Baugemeinschaften sensibilisieren
Rahmenbedingungen für Baugemeinschaften definieren
ID 3037 | Räume & Infrastrukturen
  • unklare Rahmenbedingungen können Projekte zum Scheitern bringen oder schwerer umsetzbar machen
  • klare Rahmenbedingungen für BGs sorgen für leichter umsetzbaren Prozess
  • Art von Bauland fest definieren (Fläche und Höhe)
  • Konzeptvergaben für Investor*innen und BGs an Kriterien knüpfen, die umsetzbar sind
Inklusion & Zugänglichkeit
ID 4038 | Finanzierung
  • Unklarheit bei Förderungsmöglichkeiten für barrierearmes/-freies Bauen verringern
Leben im Quartier
ID 2040 | Gemeinschaft & Kommunikation
  • Kulturangebote schaffen: z.B. dem Problem fehlende Proberäume für Bands begegnen
  • Gemeinschaftsräume öffnen; Werkstatt, Food-Coop, Begegnungsräume für die Nachbarschaft und eigenes Projekt
  • Raum für Konflikte und Probleme im Quartier haben, in denen Lösungen gefunden werden können
Bürger*innenengagement
ID 6041 | Vernetzung & Expertise
  • Kommunen gehen nicht sorgsam genug mit bürgerschaftlichen Engagement um: mehr Austausch zwischen verschiedenen Akteur*innengruppen und der Stadt herstellen
Synergien bündeln
ID 6042 | Vernetzung & Expertise
  • fehlende Zusammenarbeit in der Stadtverwaltung zwischen einzelnen Ressorts verhindern Synergieeffekte
  • Formen für Zusammenarbeit schaffen
Kommunale Steuerung städtebaulicher Entwicklung
ID 6043 | Vernetzung & Expertise
  • Bauträger stehen oft für Einseitigkeit/Baugemeinschaften für Vielfalt
  • Bodenvorratspolitik: Kommune erwirbt verstärkt Konversionsflächen und Bodeneigentum
  • Besitz bleibt: städtebaulicher Vertrag z.B. mit Sozialbauverpflichtung
  • Altbesitzer nicht automatisch an Wertsteigerung beteiligen
  • planungsrechtlichen Verteilungsrahmen ausschöpfen (Bsp. Steinquartier/neue Mitte Altona
Bauplanung
ID 3044 | Räume & Infrastrukturen
  • erfahrene Bauplaner*innen frühzeitig einbinden